Projektreise nach Kambodscha mit Handicap International – ein Rückblick
von Tobias Karow
Gemeinsam mit dem BILD hilft e.V. „Ein Herz für Kinder“ haben die „The HONourables“ den dringend notwendigen Umbau des Rehabilitationszentrum in Kampong Cham mit rund 50.000 Euro unterstützt! Dadurch kann zum Beispiel ein neuer Schlafsaal für Kinder mit Behinderung gebaut sowie die Orthopädie-Werkstatt mit neuen Geräten und Materialien ausgestattet werden, um die Kinder mit Prothesen zu versorgen und die notwendige Physiotherapie durchzuführen. Die Co-Finanzierung ist durch Einzelspender, Stiftungen, Unternehmen im „The HONourables“-Netzwerk und durch den „The HONourables Golf & Business Cup 2019“ zusammengekommen. Der Präsident Michael Lohr konnte sich mit weiteren HONourables-Mitgliedern vor Ort in Kambodscha im November 2019 ein eigenes Bild davon machen, wo das Geld hinfließt und was genau mit den Spenden passiert.
Wer sich mit Kambodscha ein wenig eingehender beschäftigt, der kommt an der Geschichte des Landes nicht vorbei. Vietnamkrieg, das Regime der Roten Khmer und der Bürgerkrieg brachten Not und Elend in das Land. Vor allem die Landminenproblematik sowie die weitreichenden Hungersnöte waren Ergebnisse dessen und riefen Hilfsorganisationen auf den Plan. Handicap International wurde 1982 zur Lösung dieser Probleme gegründet, anfangs als Nothilfeorganisation. Heute leistet Handicap im Land aber weitaus mehr. In Kampong Cham konnten wir dies mit eigenen Augen begutachten.
Handicap International begann seine Arbeit in Kambodscha ab 1982. Den beiden französischen Ärzten Jean-Baptiste Richardier und Claude Simonnot war es ein Graus mit ansehen zu müssen, wie vor allem die Kinder unter der unsichtbaren Gefahr der Landminen zu leiden haben. Immer wieder passierten Unfälle, wurden Beine zerfetzt. Noch heute liegen Millionen Landminen im Land vergraben, von den einst 10 Mio. Landminen sind noch 3 Mio. Landminen in Kambodscha zu finden. Angesichts der Geschichte dieser Waffe und der desaströsen Verletzungen, die ein unbedarfter Tritt etwa eines spielenden Kindes auslösen kann, ist es umso unverständlicher, dass die Trump-Administration Landminen wieder in das Arsenal ihrer Streitkräfte aufzunehmen gedenkt.
Landminen und Verkehrsunfälle machen Hilfe notwendig
Was wir auf unserer Projektreise durch Kambodscha erlebten, verdeutlicht, wie wenig das Problem Landmine an Bedeutung verloren hat und wie viel Hilfsorganisationen wie Handicap International dazu beitragen, das Problem zu lösen – bzw. bei der Bewältigung von körperlichen Folgen durch eine Minenverletzung. Wobei es heute auch immer mehr Unfallopfer sind, die im Rehabilitationszentrum von Handicap International in Kampong Cham behandelt werden. Der wachsende Wohlstand in Kambodscha bringt es mit sich, dass immer mehr Kambodschaner mit einem Moped unterwegs sind. Und unterwegs ist hier ein relativer Ausdruck, denn Kambodscha scheint dauerhaft auf der Suche nach dem ersten Michael Schumacher Kambodschas zu sein.
Ein Rehabilitationszentrum für alle Kambodschaner
Es wird links überholt, es wird permanent geblinkt, es wird an PKWs vorbei auf der Innenbahn zügig abgebogen, es wird schlichtweg gefahren was das Zeug hält. Immer häufiger zieht das jedoch die Konsequenzen schwerer Verletzungen und Frakturen nach sich, was wiederum Behandlungen etwa im Rehabilitationszentrum von Handicap International in Kampong Cham zur Folge hat. In Kampong Cham selbst erlebten wir ein extrem gut organisiertes Hilfszentrum, bei dem Patienten am Willkommenscounter in Empfang genommen und dann darüber aufgeklärt werden, was an Behandlung möglich ist. Das Anfertigen der Prothesen ist dann höchstes Handwerk, denn mit kleinsten Gewichten muss diese an den Fuß oder den Arm angepasst werden. Hier ist viel Erfahrung mit im Spiel, gleichzeitig aber auch die Gewissheit, den Menschen effektiv helfen zu können. Genau das hat sich mittlerweile auch im Land herumgesprochen. Aus ganz Kambodscha reisen Menschen nach Kampong Cham.
Fazit
Für Kambodscha sind Projekte wie das von Handicap International aufgebaute Rehabilitationszentrum ein Weg, aus der Vergangenheit in die Zukunft zu finden. Kambodscha war im 12ten Jahrhundert das größte und erfolgreichste asiatische Reich, und damit auch das wohlhabendste, die historischen Zäsuren haben dieses Bild ins Gegenteil verkehrt. Mittlerweile hat Kambodscha aber definitiv auf den Wachstumspfad zurückgefunden. Seit 20 Jahren wächst die Wirtschaft unaufhörlich, wird den Menschen im Land damit auch eine Zukunft gegeben. Und zwar allen Kambodschanern. Belege dazu haben wir im Rahmen unserer Projektreise zuhauf entdeckt.
Zitat Michael Lohr:
„Als Gründer und Präsident des „The HONourables Networks“ war ich schon lange auf der Suche nach einem passenden Charity-Partner, welcher gemeinsame Werte teilt und eine Kultur des Miteinander lebt.
Sowohl in Marokko, als auch in Kambodscha konnte ich mich auf den Projektreisen mit unserem exklusiven „Share Your Values“ - Partner Handicap International von der erstklassigen und sehr wirksamen Arbeit vor Ort überzeugen. Es ist die hohe Transparenz, das immer wieder aufs neue bewiesene Vertrauen und unsere Projektreisen vor Ort, welche mir nicht nur ein gutes Gefühl geben, sondern auch die Gewissheit -
Hier sind unsere Spenden bestens angelegt!“
Weiterführende Informationen:
Reiseberichte, Videos und Podcasts zur Handicap International-Projektreise finden Sie unter https://stiftungsmarktplatz.eu/blog/StiftungenStaerken/projektreise/.
Keine Kommentare vorhanden.